Eine Reise in die Antarktis

21. Dezember 2022
Zum Mittagessen treffen wir uns mit Andrea und Günter, die wir in Rio Gallegos kennengelernt haben. Ihre Antarktisreise beginnt morgen. Nach der Verabschiedung gehen wir zur Reiseagentur Freestyle zur Kleideranprobe. Skihose und Skihandschuhe werden uns ausgeliehen, Mütze und Halstuch und Tierführer gibt’s geschenkt. Die Nacht verbringen wir im Camping Municipial.

22. Dezember 2022
Heute nehmen wir Abschied von Filou, er bezieht sein Ferien-Zuhause. Er scheint ein wenig verdattert, was er hier soll. Das Haus der Familie steht weit oben am Hang über Ushuaia. Bei der Anfahrt durch den Wald staunen wir über die sehr bescheidenen Häuser. Danach stellen wir Emma auf den Parkplatz von Freestyle und spazieren mit unserem Gepäck zum Hafen. Um 15:30Uhr ist Besammlung auf dem Parkplatz, da, wo wir schon einige Nächte verbracht haben. Busse bringen uns dann die paar hundert Meter zu unserem Schiff „Ocean Endeavour“. Sogleich werden wir zu unserer Kabine geführt, die auf dem gleichen Deck wie die Reception liegt. Mit der 5040 sind wir zufrieden, dass die Dusche etwas klein geraten ist und einem der Vorhang am Allerwertesten klebt, ist Nebensache. Zudem hatten wir eine Kabine mit Bullauge gebucht und bekamen eine mit einem Fenster. Vorher fantasierten wir über einen Upgrade in die Owner-Suite :. Noch vor dem Auslaufen werden wir in die Nautilus-Lounge bestellt zum Notfallszenario-Briefing.
Als die Ocean Endeavour um 18:00 in See sticht, resp. in den Beagle-Kanal, sind wir an Deck und winken Filou auf Wiedersehen. Danach geht’s zum Abendessen. Es hat im Restaurant zwar Platz für alle Gäste, damit der Service aber geschmeidiger läuft, wird die zweite Gruppe jeweils eine halbe Stunde nach der ersten zum Znacht geladen.
Auf Empfehlung des Exkursions-Leiters schlucken wir um 21:00 Anti-Kotz-Tablette und gehen schlafen.

Da wo die Strasse endet, wird Filou seine 2 Wochen Urlaub verbringen
Er fühlt sich gleich wie daheim 🙂
Das ist die Aussicht, die unser Womo haben wird. Kann sich auch nicht beklagen!
Die Ocean Endeavour ist schon in der Nacht eingelaufen
Unsere Kabine, klein aber gut genug für uns
Tschüss Ushuaia
Fahrt durch die ruhigen Gewässer des Beagle Kanals
 

23. Dezember 2022
Wir sind in der Drake Passage. Das Frühstück nehme ich ohne Felix ein, dem wird nämlich schrecklich übel, wenn er sich nur schon im Bett aufsetzt…
Ab 9:00 beginnen diverse sehr informative Vorträge über Wale, Pinguine und Citizen Science Projekte. Während wir gemütlich in der Nautilu-Lounge sitzen und uns weiterbilden, wird das Schiff frontal von einer Riesenwelle gerammt. Wasser tritt durch Lüftungsschlitze im 6. Stock ein und setzt diverse Gästezimmer auf unserem 5. Stock unter Wasser. Das Schiff ist 40 Jahre alt und das ist zum ersten Mal passiert! Felix steht im Gang und beobachtet, wie das Wasser hin und her schwappt… Während die alarmierten betroffenen Passagiere (zum Teil mit durchnässtem Hab und Gut) die Kabinen wechseln, beginnt auf unserem Stockwerk die Elektrizität auszusteigen. Alarmstufe dunkelorange. Inzwischen ist das Wasser auch in einige Kabinen im 4. Stock gesickert…
Gesagte 10 Minuten vor der Umkehr konnte die Stromversorgung vom Bordingenieur auf dem ganzen Schiff wiederhergestellt werden. Unsere Kabine war übrigens die erste, die nicht mehr betroffen war. Glück gehabt!
Das Mittagessen nehme ich ohne Felix zu mir. Nur ein Schinkenbrötchen oder zwei will er ans Bett geliefert bekommen. Nach dem Brötchen streichen und durch die Gänge schwanken ist mir auch übel und ich bin froh, dass die für den Nachmittag geplanten
obligatorischen Informationsveranstaltungen auf den nächsten Tag verschoben werden. Es würden schlicht zu viele Leute fehlen…
Zu den Captains Welcome Cocktails ist Felix kurz mal auf den Beinen, zum Nachtessen verlässt er mich wieder. Dafür bekomme ich nette Tischnachbarn und unterhalte mich gut. Als ich fertig gegessen habe, fragt mich der Kellner, was Felix wohl gerne essen würde? So laufe ich mit einem Teller Pasta durch die Gänge und Felix ist glücklich. Als Bettmümpfeli gibt’s nochmals ein Tablettchen…

Felix bedient sich zwar am Frühstücksbuffet, verschwindet dann aber ganz schnell...
Wir sind in der berüchtigten Drake Passage! Ob das wohl die Welle ist, die uns beinahe zur Umkehr zwang?
Geschäftiges Treiben gleich neben unserer Kabine: Meerwasser wird abgesaugt und Luftentfeuchter aufgestellt.

24. Dezember 2022
Der Seegang ist ruhiger, die Drake Passage beinahe geschafft und Felix begleitet mich zum Frühstück!
Kurz nach 9:00 werden uns die IAATO-Richtlinien für den Besuch der Antarktis (International Association of Antarktica Tour Operators) erklärt, danach wird uns das Ein- und Aussteigen aus den Zodiaks erklärt. Für mich ganz logische Schritte, aber Felix mit seinen langen Beinen kassiert schon beim ersten Mal einen Anschiss :). Dann müssen wir in Gruppen
mit allen Kleidern und Taschen, die mit an Land kommen, antraben. Rucksäcke werden gestaubsaugt, Klettverschlüsse untersucht, Kamera-Taschen auf Samen durchsucht.
Jetzt können wir in den Mud-Room, wo unsere wasserfeste Ausgangskleidung in offenen Schränken für uns bereithängt/-steht. Alles muss anprobiert werden und gegebenenfalls ausgetauscht werden. In meinem Schrank stehen zwei rechte Stiefel, aber die Jacke passt perfekt.
Am Nachmittag haben wir frei. Wir stehen an Deck und staunen. Am nahen Ufer sehen wir erste Pinguinen-Highways und Pinguine. Nach dem Zvieri (ja, wir hungern nicht!) gibt es einen Vortrag über Seehunde und Robben. Die Mitglieder des Expeditionsteams sind alle sehr engagiert. Gleich danach erzählt uns der Leiter des Teams, was uns morgen erwartet, danach geht’s zum Nachtessen. Den Heiligabend lassen wir mit englischen Weihnachtsliedern und Live-Musik ausklingen.

Ist nicht schlimm, dass ich meine Abendgarderobe im Womo vergessen habe... Man kann den ganzen Tag so rumlaufen, wie man will 🙂

25.12.2022
Felix ist wieder fit und bereit für ein gutes Frühstück.
Kurz vor 9:00 sehen wir den ersten Eisberg! Wisst ihr, ab welcher Grösse ein Eisberg Eisberg genannt wird? Seit der Zeit der Entdecker gilt ein Eisberg als Eisberg, wenn er mindestens die Grösse eines kleinen englischen Cottages hat. : Keine Ahnung, ob das wirklich stimmt…
Während der Fahrt durch den Lemaire Channel sind wir auf Deck, bis uns die Füsse beinahe abfrieren. Zum Glück gibt es Mittagessen. Beim Blick aus dem Restaurantfester sehen wir eine Gruppe Buckelwale an uns vorbeiziehen!
Endlich ist es soweit, unser erster Landgang wird vorbereitet. Dazu fährt ein Zodiak mit Mitgliedern des Teams los und sucht die beste Landemöglichkeit. Dann werden Stangen als Begrenzung für uns (oder die Pinguine?) gesetzt, an denen wir nicht vorbeidürfen. Jetzt werden alle anderen Zodiaks zu Wasser gelassen und wir werden in Gruppen in den Mud-Room gerufen. Gestaffelt ziehen wir uns an, laufen mit den Stiefeln durch ein Desinfektionsbad (Vogelgrippe) und besteigen ein Zodiak. An Land geht’s ein paar Schritte durchs Wasser und schon steigt uns der Duft der Pinguine in die Nase und ihre lautstarken Diskussionen untereinander dröhnen in unseren Ohren. Die Tierchen gehen nicht gerade zimperlich mit ihren Nestnachbaren um… Die Weibchen freuen sich, wenn ihre Partner ihnen für den Nestbau Steine bringt. Aber es ist schon bequemer, wenn man diese beim Nachbar klaut, anstatt zum Strand runter zu laufen… Obwohl der Weg zum Meer weit ist, ist es doch von Vorteil, wenn man sein Nest zuoberst in der Kolonie hat, sonst wird man ständig von anderen Pinguinen angeschissen. :
Nach vergnüglichen 90 Minuten geben wir das Land für die 100 anderen Passagiere frei, die bis jetzt im Zodiak zwischen den Eisbergen herumgekurvt waren. Laut Richtlinien dürfen nie mehr als hundert Personen gleichzeitig an Land sein. Nun geniessen wir die gemütliche Zodiaktour und entdecken weitere Pinguine (Zügelpinguin) und eine Krabbenfresser-Robbe.
Wieder zurück beim Schiff durchwaten wir wieder das Desinfektionsbad und ziehen im Mud-Room die nassen Sachen aus. Die sind dann am nächsten Morgen schön trocken. Nach einer wärmenden Bouillon findet wieder der tägliche Rück- und Ausblick statt. Nach dem festlichen Nachtessen schauen wir den Weihnachtsfilm „Elf“. Dazu wird Popcorn verteilt, da wir ja noch nicht genug gegessen haben…

Ein erster Eisberg
Pinguine und ihre Strassen bei der Vorbeifahrt entdeckt
 
 
 
Die Weddell-Robbe hebt nur kurz den Kopf, als das grosse Schiff an seiner Eisscholle vorbeizieht
Bereitmachen für den 1. Landgang!
Die Ocean Endeavour in der Bucht
Eine Pinguinenkolonie
Brown Skua
Eselspinguine
 
Höchste Zeit für ein Bad! Und ja, das am Bauch ist genau das, was ihr vermutet. Sch...
Ein Zügelpinguin hat sich auf die falsche Insel verirrt. Oder ist es am Spionieren?
Ein Blau-Pinguin
Noch ein Blau-Pinguin
Auf Zodiak-Tour
Wir haben in den 12 Tagen über 1000 Fotos geschossen...
Eisbergformationen
Roly-poly Krabbenfresser-Robbe
 
Abendlicher Rückblick und Ausblick auf den nächsten Tag

26.12.2022
Heute überqueren wir um 9:29 den südlichen Polarkreis. Dafür werden wir alle an Deck gerufen und stossen mit Sekt an. Dem ukrainischen Kapitän macht es Spass, riesige Eisberge zu umkreisen.
Immer wieder schwimmen Orcas vorbei.
Nachmittags fahren wir vorsichtig durchs Packeis in Richtung der Meerenge „The Gullet“. Es ist lange Zeit unklar, ob wir überhaupt durchkommen. In dieser Saison ist unser Schiff das Erste, das es versucht. Wir tuckern ganz langsam und immer wieder sehe ich keinen Durchgang mehr, und dann eröffnet sich doch ein Weg. Das Wetter ist perfekt, auf einzelnen Eisschollen räkeln sich Robben, und Seevögel begleiten das Schiff. Wieder sind wir so lange an Deck, bis uns die Füsse einfrieren. Schnell Tee trinken und wieder raus, es ist soooo schön!
Keiner hat wirklich Lust auf Rückblick und Ausblick, aber fürs Nachtessen sind alle zu haben. Die Fensterplätze sind begehrt. Übrigens ist es jetzt 24 Stunden hell.

Wir sind soeben über den Südlichen Polarkreis hinausgefahren
Es folgte ein wunderbarer Tag an Bord
 
Buckelwale haben wir täglich gesehen
 
Meereis, Gletschereis und Schnee
 
Eine Krabbenfresser-Robbe
 
Sich räkelnde Weddell-Robbe
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
gibt es ein Durchkommen durch "The Gullet"?
 
Nachts um 23:00 Uhr

27.12.2022
Heute sind gleich zwei Landgänge geplant. Um 9:00 machen wir uns bereit für die Landung bei Bongrain Point.
Der Duft hunderter Adeliepinguinen schlägt uns entgegen. Da es in diesem Jahr sehr lange Schnee hatte, konnten die Pinguine erst spät mit Brüten beginnen. Wir entdecken die ersten Küken. Danach folgt wieder eine Zodiakfahrt zwischen Eisschollen und Eisbergen. Ob das nicht langweilig wird? Nein! Jeder Eisberg sieht anders aus und immer gibt es vom Fahrer interessantes zu Gletschern, Eisbergen und der Tierwelt zu erfahren. Wir kommen zu spät zum Mittagessen, aber es hat ja noch was 😉
Am Nachmittag können wir auf Horseshoe Island an Land. Hier steht die renovierte Forschungsstation „Y“, die in den späten 1950er Jahre gebaut wurde. Einer des Teammitglieder war bei der Renovation dabei und hat auch schon auf solchen Stationen überwintert. Seine Erzählungen sind sehr interessant. Der Spaziergang über die Insel tut gut, das Wetter ist wunderschön und wir schwitzen in unseren Klamotten. Übrigens darf gar nichts auf den Boden gestellt werden und wir dürfen uns weder in den Schnee setzen noch hinknien. Die Angst, die Vogelgrippe einzuschleppen, ist gross.
Mit dem Zodiak cruisen wir dann noch durch die Bucht und zurück zum Schiff. Weil der Tag perfekt ist, werden auf dem hinteren Deck ein BBQ, Tische und Stühle aufgebaut. Das Essen ist wie immer ausgezeichnet, aber es ist kalt. Wenn einem die Gabel und das Messer an den Händen anfrieren, ist es Zeit, ins Schiffsinnere zu gehen. Der Glühwein hilft beim Auftauen.

Adeliepinguinen-Kolonie auf Bongrain Point
Die ersten Küken sind geschlüpft
 
Skua
 
Wie schön es hier ist!
Eisberg
Zodiak-Cruise um die Eisberge
 
Ein einsamer Chinstrappinguin (Zügelpinguin) auf einem Eisberg
 
Antarktik Tern (Antipodenseeschwalbe)
Die Kajaker
eine Weddell-Robbe
Auf Horseshoe Island mit der stillgelegten Forschungsstation
 
Kelp Gull mit Küken
 
 
Adeliepinguin
Kupfer im Gestein auf Horseshoe Island
Noch ein bisschen um die Eisberge herumkurven
Die Maloja-Schlange 😉
Zeit, zum Schiff zurück zu kehren
Tische und Stühle stehen fürs Nachtessen an Deck bereit
BBQ-Time

28.12.2022
Beim Frühstück freuen wir uns alle auf den nächsten Landgang bei Neny Fjord. Wir beobachten, wie das Team losfährt und dann kopfschüttelnd wieder zurückkommt. Man kommt nicht ans Land heran, da zu viel Eis im Meer schwimmt. Ich bin enttäuscht. Aber so ist das eben. Wenn 50% der geplanten Aktivitäten durchgeführt werden können, ist das eine erfolgreiche Expedition.
Als Entschädigung findet für alle Irren (sicher mehr als 50% der Passagiere) der Polar-Plunge, ein Sprung ins antarktisch-kalte (1°) Meer statt. Felix und ich schauen zu und frieren uns an Deck beinahe zu Tode! Ehrensache? Nein, nein, ich bin nun mal ein Weichei. Aber zu Mittag essen mag ich schon!
Am Nachmittag dürfen wir dann auf Stonington Island an Land. Hier gibt es gleich zwei stillgelegte Forschungsstationen. Die Hundezwinger stehen noch da, seit der Inkraftsetzung der IAATO-Richtlinien dürfen aber keine „landfremden“ Tiere mehr in der Antarktis gehalten werden.
Die nachfolgende Zodiaktour durchs Eismeer ist wieder unbeschreiblich schön.
Die Lüftung in unserer Kabine geht nicht mehr. Wir fragen uns, ob die Welle des ersten Tages schuld ist, oder ob das Coronavirus nicht weiterverbreitet werden soll? Es gibt einige Fälle, bei deren Kabinen stehen Stühle vor der Türe, auf denen das Essen und alles Benötigte hingestellt wird. Alles wird sehr diskret gehandhabt. Plötzlich verschwinden Gesichter und tauchen eine knappe Woche später wieder auf. Damit muss man wohl leben. Wir sind froh, dass wir gesund bleiben und die Reise geniessen können. Once in a lifetime eben…

Keine Landung möglich, zu viel Eis am Ufer
Dafür ein Polar-Plunge für alle, die wollen
Weiter geht die Fahrt, vorbei an riesigen Eisbergen
 
Eisberge in dieser Grösse brauchen etwa drei Jahre, um zu schmelzen.
 
Am Nachmittag konnten wir auf Stonington Island an Land
 
Pinguin vor Forschungsstation
 
 
Schon wieder eine Malojaschlange 🙂
 
Blick auf einen der 1000en Gletscher
 
 
 
Zodiakfahrt
Wir haben eine Weddell-Robbe entdeckt!
 
 
 
Wie lange wohl noch?
 
Nachts um 22:50 Uhr, durchs Kabinenfenster fotografiert

29.12.2022
Wer sich so weit in den Süden vorwagt, muss auch wieder zurück. Und da der Kapitän nicht nochmals durch die vereiste „The Gullet“ fahren möchte, umschiffen wir Adelaide Island… Die See ist rau und Felix ist wieder down.
Ich besuche alle möglichen Vorträge und Unterhaltungsangebote und schaue aufs Meer hinaus und zur Insel hinüber. Auch so vergeht der Tag.
Zum Nachtessen werde ich zum Geburtstagskind John an den Tisch gesetzt (Felix taucht erst später auf). John ist 84 Jahre alt und die negativste Person, der ich je begegnet bin. Und der Geburtstagskuchen, der am Tisch verteilt wurde, schmeckte auch nicht wirklich gut. Zum Glück gab’s wiedermal einen Filmabend. Das Popcorn musste ich auch nicht mit Felix teilen, der ging nämlich nach dem Essen gleich wieder schlafen 😉
Nach dem Film ist mir auch übel und ich schwanke zur Kabine.

Morgens um 1:30 Uhr

30.12.2022
Wir sind wieder in ruhigeren Gewässer und werden nicht mehr mit den vollen Tellern zwischen den Tischen hin und her geschleudert.
Der Landgang auf Fish Island entfällt leider, da auch hier zu viel Eis und Schnee liegt. Dafür gibt es eine 2stündige Zodiakfahrt mit vielen Robben- und Seevögelsichtungen.

Am Nachmittag gibt es nochmals 2 Stunden Zodiaktour durch die Wunderwelt aus Eis und Schnee in der Barilari Bucht. Und weil eine Landung schon wieder nicht möglich ist, dürfen wir alle einzeln auf einer Eisscholle „an Land“ gehen. Ein paar Buckelwale schwimmen in der Nähe herum.

Guter Landeplatz für den Skua
 
 
Krabbenfresser-Robben am entspannen
Zodiak-Fahr-Kunde für Anfänger: wenn es in der Antarktis unter dir aussieht, wie in der Karibik, bist du am falschen Ort und solltest schnellstens weg. Eisberge sind unberechenbar und können jederzeit kippen!
 
Zwei Antarctic Shags
Antarktik Ferns auf Eisberg
Buckelwal
Ich staune immer wieder, dass das Packeis die Zodiaks nicht aufschlitzt!
Auf einer Eisscholle ausgesetzt!
Fühle mich Robben-mässig 😉
Bei der Rückfahrt wieder Buckelwale

31.12.2022
Heute können wir uns endlich wieder richtig die Beine vertreten! Wir sind in Neko Harbour. Die Eselspinguine brüten auf schneefreien Felsplateaus. Der Weg zum Meer ist weit und wird täglich mehrmals gegangen. Die Pinguinen-Highways sind schon so tief eingegraben, dass man manchmal nur noch die vorbeiwandernden Köpfe der putzigen Vögel sieht.
Für die anschliessende Zodiaktour bleibt nicht viel Zeit, aber wir entdecken Zwergminkwale und mögen dem Rückruf zum Schiff nicht Folge leisten. Die Wale schwimmen um uns herum und unter unseren Zodiaks durch. Als der Befehl aus dem Walkie-Talkie schärfer wird, tuckern wir Richtung Schiff und die Minkwale folgen uns. Was für ein tolles Erlebnis!
Der Nachmittag beginnt mit einer Zodiakfahrt, danach landen wir auf Danco Island. Auch hier brüten Eselspinguine und haben tiefe Highways in den Schnee gedrückt.
Nach dem Nachtessen gibt es Livemusik und schon um 22:00 Uhr stossen wir zum Internationaler Jahreswechsel mit dem Kapitän an. Felix behauptet, das sei ein Witz und eine Ausrede, damit der Kapitän früher schlafen gehen kann. Für das Team und uns Gäste gibt es
Musik und Tanz bis in die frühen Morgenstunden. Ich bin froh, dass ich mir beim Tanzen nicht das Bein brach, der Schiffsarzt schien mir nicht mehr sehr vertrauenswürdig! :

Tief eingetretene Pinguinen-Highways
 
Eselspinguine auf Eisscholle und im Hintergrund beim Schwimmen
Weiter Weg zwischen Meer und Nistplatz
Die einen gehen rauf, die andern runter
Eselspinguine vor Gletscher
 
Skua kurz vor dem Abflug
Am brühten
Neugierige Zwergminkwale
 
 
 
Die nisten soweit weg vom Meer!
Streit um Steinchen
Frisch gebadet und mit sauberem Bauch
Das Expeditionsteam übt den Notfall
Hier, meine Liebste, ein Steinchen für dein Nest! (hab ich von nebenan geklaut...)
 
 
 
Antarktik-Abschiedsfoto
 
 
 
 

1. und 2.1.2023
Beide Tage sind wir auf hoher See, sprich in der Drake Passage. Ich bin mehrheitlich auf den Beinen, Felix schläft wieder 48 Stunden durch.
Am Abend des 2. Januars erreichen wir den Beagle Kanal und das letzte Nachtessen an Bord kann in aller Ruhe genossen werden. Um 23:00 muss unser Reisegepäck vor der Kabine stehen.

3.1.2023
Als wir heute erwachen und aus dem Fenster schauen, erkennen wir, dass unsere Reise in die Antarktis schon zu Ende ist, wir sind wieder in Ushuaia.
Diese Reise nach blau und weiss war unglaublich schön und bestimmst ein Highlight unserer Südamerikareise.

December 22 – January 3 Deep South Antarctic Wildlife List!!

Birds

Penguins

  • Adelie Penguin – our first penguin! Seen on Christmas Day : )
  • Chinstrap Penguin
  • Gentoo Penguin – our last penguin, seen on New Year’s Eve

Albatrosses

  • Wandering Albatross – notable first sighting on December 23
  • Light Mantled Albatross
  • Black Browed Albatross
  • Gray Headed Albatross – bird surveyors were lucky to see several juveniles

Petrels, Prions and Shearwaters

  • Antarctic Petrel
  • Antarctic Prion
  • Wilson’s Storm Petrel
  • Black Bellied Storm Petrel – bird surveyors were lucky to see this fast, flighty relative of the Wilson’s
  • Blue Petrel
  • Cape Petrel – “Paintados” – seen playfully circling the ship as early as Dec 24
  • Northern Giant Petrel – red bill tip
  • Southern Giant Petrel – greenish bill tip
  • Snow Petrel – a highlight for many – seen first on Dec 26
  • Sooty Shearwater
  • Southern Fulmar
  • White Chinned Petrel

Sheathbills

  • Snowy Sheathbill – “the pigeon of the south!” – seen only on Dec 31

Shags

  • Imperial Shag – seen on the shores during the Beagle Channel
  • Antarctic Shag

Gulls, Terns and Skuas

  • Antarctic Tern – first sighting on Christmas Day!
  • Brown Skua
  • Dolphin Gull – seen in the port of Ushuaia
  • Kelp Gull
  • South Polar Skua – a deeper south breeding species, similar to Brown Skua
  • Austral Thrush – seen by keen birders in Ushuaia, pre-boarding
  • Rufous Collared Sparrow – seen by keen birders in Ushuaia, pre-boarding
  • The Elusive Inflatable Antarctic Flamingo – one took the polar plunge, accompanied by a large pink donut ; )

Mammals

Seals

  • South American Sea Lion – seen along the Beagle Channel
  • Southern Elephant Seal – young immatures were seen Dec 25 and 26
  • Weddell Seal – the cute one, seen first on Dec 25th
  • Crabeater Seal – the other one – seen the next day

Whales

  • Humpback Whale – the star of Team Whale, seen EVERY day from Dec 25-Jan 1
  • Antarctic Minke Whale
  • Dwarf Minke Whale – notable only sighting on Dec 31
  • Orca
  • Dusky Dolphin – seen by some on embarkation day in the Beagle Channel
  • Beaked Whale species – a rare photograph captured this mysterious species on Dec 24th
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3 Gedanken zu “Eine Reise in die Antarktis

  1. Grossartig, dass ihr diese Eindrücke auf diesem Weg mit uns teilt! Ich habe nach dem lesen und studieren der Bilder das Gefühl, eine Ahnung zu haben, wie eindrücklich eine Reise zur Antarktis sein kann! Geniale Bilder, die Tiere sind zum Greifen nah! Danke!
    Sabine

    1. Danke Sabine! Ja, der siebte Kontinent zieht einem in seinen Bann und die Eindrücke hallen nach. So kalt wie bei dir im Engadin war es aber nie!

  2. Habe eure Antarktisreise mehrmals gelesen und heute durfte Richard sie hören. Habe selten so Tränen gelacht ob deinen Beschreibungen – einfach köstlich.
    Nun sind wir dank deinem Bericht gut informiert und freuen uns, all dies auch persönlich zu erleben.
    Danke dir Tina für die vielen Hinweise und guten Tipps.
    Eine interessante und fantastisch formulierte Etappe auf eurer Reise!

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