20.11.2023 – 16.1.2024
Von der Grenzstadt Concordia durchfuhren wir den Bundesstaat „Entre Rios“ von West nach Ost. Immer das gleiche Bild: Wolkenverhangener Himmel, kräftig grünes Weideland, über die Ufer getretene Flüsse. Gegen Mittag erreichten wir die Stadt Parana am gleichnamigen Fluss. Auf der anderen Seite des Flusses liegt Santa Fe, welche man nicht per Fähre oder Brücke, sondern per Tunnel erreicht. Die Wolken hatten sich schon bedrohlich zusammengezogen und dann öffnete der Himmel die Schleusen und es schüttete, wie ich es noch nie regnen gesehen hatte. Der Tag wurde zur Nacht und die Strassen zu Flussbetten, durch die sich die Autos, Fussgänger und Motorradfahrer ihren Weg pflügten. So versuchten wir, uns in einer neuen Umgebung zu orientieren. Wir brauchten ein Lebensmittelgeschäft ohne höhenbegrenzten Parkplatz sowie einen Ort, um die Nacht zu verbringen. Das alles wäre schon ohne Sintflut schwierig gewesen, so dauerte die Suche etwa so lang, wie der Regen fiel, etwa eine Stunde. Dann hüpften wir über und durch Pfützen, um unsere Einkäufe zu tätigen. Mit den vollen, schweren Taschen sah das etwas schwerfälliger aus.:) Auch ein Plätzchen für die Nacht an einem Strassenrand in der Nähe des Stadtzentrums liess sich finden und so erlebten wir die Stadt als doch nicht gar so hässlich! Für eine Nacht ganz ok, mehr wollten wir ja nicht. Wir hatten das 400 km entfernte Cordoba im Blick.
Unterwegs dorthin gerieten wir in eine Verkehrskontrolle. Da alle Papiere in der Kabine sind, stieg Felix aus. Die erste Bemerkung des Polizisten: „Ziehen Sie sich richtige Schuhe an, wir sind hier nicht in Brasilien“! 🙂 Dann wurde noch bemängelt, dass wir keinen Unterfahrschutz haben und auch der Aufkleber „90“ (Was? Schneller dürfen wir nicht fahren?) fehle hinten am Fahrzeug. Wir verdrehtem innerlich schon die Augen, dachten wir doch, dass nun die Feilscherei um die Höhe des Schmiergeldes beginnen würde, aber Felix wurde an den Polizisten mit dem Kreditkartengerät verwiesen und bezahlte eine reguläre Busse für das Fehlen des Aufklebers. Die Quittung sollten wir aufheben, um sie bei der nächsten Kontrolle vorweisen zu können. Die Quittung haben wir noch und hoffen, dass sie beim nächsten Mal noch gültig ist, denn der Aufkleber fehlt immer noch! 🙂 Und übrigens: Argentinier laufen wirklich nicht mit Flipflops durch die Gegend, Felix aber immer noch.
In Cordoba bezogen wir im bestbewachten Parque Sarmiento oberhalb der Stadt Stellung. Obwohl man für die Parkplätze entlang den Parkstrassen tagsüber bezahlen müsste, wurden wir nur am ersten Nachmittag zur Kasse gebeten. Die Polizei patrouillierte ununterbrochen, Jogger und Fahrradfahrer spulten ihre Kilometer ab, Fussganger spazierten um den künstlichen See und setzten sich zum Matetee-Trinken auf den Rasen. Die Restaurants und Essstände hatten vor allem abends grossen Andrang. Für uns war die Lage ideal. Filou hatte einen grossen Garten vor der Haustüre und unter den hohen Bäumen stand Emma im Schatten und wir konnten den Hund getrost während der Stadtbesichtigung (Free Walking Tour) im Wohnmobil zurücklassen.
Die Stadt mit ihren vielen gut erhaltenen kolonialen Gebäuden gefiel uns sehr. Die meisten alten Gebäude sind heute Museen, es wimmelt also geradezu davon. Interessant bei diesen Free Walking Tours sind die Informationen, die man zur Geschichte der Stadt und ihren Gebäuden erhält. Da wäre zum Beispiel die Vergessene Cripta Jesuitica. Jesuiten planten den Bau einer riesigen Kirche. Die Pläne fanden in Rom keinen Zuspruch, so dass nach dem Bau der Krypta die Arbeiten eingestellt wurden. Nach der Verjagung der Jesuiten diente sie anderen Ordensbrüdern, bevor sie an Private verkauft wurde. Mal war die Krypta ein Krankenhaus, dann wieder eine Bodega. Im Jahre 1928 fiel sie dem Bau der Avenida Colon zum Opfer und geriet 60 Jahre in Vergessenheit. 1989 wurde sie wiederentdeckt, als die Avenida Colon aufgerissen wurde, um Telefonkabel zu verlegen.
Ein anderer spezieller Blickfang ist das nur etwa 2 Meter tiefe Gebäude an der Avenida 24 de Septembre. Für den Bau der Avenida musste ein Gebäude abgebrochen werden und dem Besitzer wurde dabei ein Teil seines Grundstücks genommen. Es kam zum Streit mit einem Nachbar, der den schmalen verbleibenden Streifen seinem Land zuschlagen wollte. Er argumentierte, dass auf dem bisschen Land kein neues Haus gebaut werden könne. Der Besitzer wollte auf keinen Fall verkaufen und bewies seinem Nachbar das Gegenteil. So steht nun also das Bürogebäude „El Mundial“ an bester Lage und brüstet sich, das schmalste in ganz Südamerika zu sein.
Beeindruckend ist auch das Museo de la Memoria, wo den während der Militärdiktatur verschwunden Menschen gedacht wird. An der Fassade sind „Fingerabdrücke“ mit den Namen der Vermissten aufgemalt. Das Gebäude selbst diente als Folterkammer und Gefängnis. Hier geborene Kinder wurden Junta-treuen Familien übergeben. Auch 30+ Jahre später wird weiter nach Vermissten gesucht und ein paar wenige Kinder konnten dank einer grossen DNA-Bank wiedergefunden werden.
Am Schluss der Tour entscheidet jeder Teilnehmer selbst, wieviel er bezahlen will. Natürlich gibt es Richtwerte, an die wir uns immer halten. Inzwischen ist es auch ein Ratespiel von Felix und mir, wer sich alles kurz vor Ende der Tour verdrücken wird. Ja, die gibt es immer.
Ausserhalb des Stadtzentrums stehen einige sehr sehenswerte moderne Gebäude, die wir beim Verlassen der Stadt bewundern konnten. Wir fuhren im Stau und plötzlich kurbelte eine Frau im Auto neben uns ihr Fenster herunter, strahlte uns an und sagte ganz aufgeregt, sie habe uns gestern im Fernsehen gesehen! Zumindest unser Fahrzeug. Anscheinend muss tags zuvor ein Lokalsender im Parque Sarmiento mit der Kamera unterwegs gewesen sein und unsere prominent stehende Emma gefilmt haben. Die Autofahrerin hatte eine riesige Freude uns zu „treffen“, verabschiedete sich, immer noch lachend, mit den besten Wünschen für unsere Fahrt durch Argentinien von uns und bog im nächsten Kreisverkehr ab. She made our day, and we hers! 🙂
Auf dem Weg nach Norden machten wir bei zwei Jesuiten-Estancias halt, also von Jesuiten geleiteten Bauernhöfen. Die Estancia Caroya wurde 1616 gegründet und die Erträge dienten dem Erhalt der Jesuiten-Universität in Cordoba. Als die Jesuiten 1767 vertrieben wurden, übernahmen die Franziskanermönche die Leitung der Uni und der fünf Estancias in der Umgebung Cordobas. Später wurden hier Waffen geschmiedet und Immigranten aus dem Friaul untergebracht. Seit 1941 ist ein Monumento Nacional.
Die Estancia Jesus Maria (1618) widmete sich hauptsächlich dem Weinanbau. Dieser fand nicht nur bei der Heiligen Messe Verwendung! Daneben wurden auch Kühe gezüchtet, Leder gegerbt und Stoffe gewebt. Auf den Feldern gediehen Weizen, Mais, Linsen, Safran, Kichererbsen und Bohnen. Seit dem Jahre 2000 sind alle fünf Estancias Weltkulturerbe.
Wie hatten genug gesehen und liessen die anderen drei Höfe sausen. Für uns ging es jetzt durch die Berge in nordwestlicher Richtung. Ziel für das Wochenende (Schnapsidee!!!) waren die heissen Termas de Quicho. Wie ihr euch denken könnt, waren wie nicht allein da an diesem Samstag, 25. November. Um uns herum campierten hauptsächlich Argentinier, die sich ein Wochenende in der Natur gönnten. Die Tagesausflügler verliessen den Platz nach dem Nachtessen um 23:00 und wir begaben uns zu Bett. Das Geplauder vom Pool her störte uns nicht beim Einschlafen, aber die Neuankömmlinge, die um 2:00 Uhr in der Früh bei laufendem Automotor ihr Zelt aufstellten und dann selbstverständlich beisammensassen und die Nacht zum Tage machten. Der Mate-Becher machte Runde um Runde, zuerste gleich nebenan, dann in der Therme, wo zum Geplauder noch Kindergekreische und Lachen dazukam. Wir sahen am nächsten Morgen 10 Jahre älter aus und fühlten uns 20 Jahre älter!
Dafür hatten wir dann den Pool am Sonntagmorgen ganz für uns allein. Im Verlaufe des Tages kamen Bus-weise neue Besucher an, die sich im Schatten von den Strapazen der ganzen Woche erholten.
Am Montag zogen wir weiter, vorbei am Salzsee und der Reserva Salinas Grandes. Ein Ranger wies uns darauf hin, dass wir nicht weiter Richtung Wasser fahren sollten, weil der 100 Meter breite Uferbereich unser Gewicht nicht halten würden. Wir merkten schon zu Fuss, wie der Salzboden unter uns leicht nachgab. Von hier ging es aufwärts, hinein in die Sierra de Ancastio del Alto und über Haarnadelkurven die Cuesta del Portezuelo hinunter in die Catamarca. Einem weiteren Bergzug folgten wir nordwärts nach San Miguel de Tucuman. In der Nähe trafen wir auf einem Campingplatz unsere Freunde Sylvia und Richard wieder. Endlich konnten wir ihnen das seit Uruguay mitgeführte Kameraobjektiv übergeben. Richard und Felix versuchten, die mitgeführte 2.Heizung von Richard in unserem Wohnmobil zu montieren. Obwohl sie alles richtig machten, brachten sie sie einfach nicht zum Laufen. Nach mehreren Versuchen und auch mit hilfreichen Hinweisen von Marco, dem Erbauer unserer Womos wurde uns klar, dass Richards Heizung ein älteres Modell war und nicht durch unsere „hochmoderne“ Steuerung angewählt werden konnte! Also alle Arbeit für die Katz! Wir sind weiterhin heizungslos. Am nächsten Tag trudelte der dritte AlphaCab mit Walter und Ruth Odermatt ein. Wir spazierten zu sechst zum nächstgelegenen Restaurant und als wir wieder zum Camping zurückkehrten, empfahl uns der Nachtwächter, wir sollten uns unters Dach bei der Freilichtbühne stellen, es werde ein heftiges Gewitter mit Hagel erwartet. Kaum hatten wir uns neu positioniert, ging es los. Hagel war zwar keiner dabei, aber der herniederprasselnde Starkregen war unglaublich! Dazu Donner und Blitze, die ganz in der Nähe einschlugen.
Am nächsten Morgen war der Spuk vorbei und wir stellten uns wieder ins Freie. Bald bekamen wir Gesellschaft von einem weiteren schweizerischen Camper. Walter und Maria trudelten ein. Maria stammt aus San Miguel de Tucuman und sie hatten dort Verwandte besucht. Natürlich wurden die Tische zusammengeschoben für ein gemeinsames Nachtessen. Und wieder zog sich der Himmel zusammen und wir suchten kurz vor dem Schlafengehen Schutz unter dem Dach.
Am nächsten Morgen regnete es weiter, trotzdem verabschiedeten wir uns gemeinsam mit Sylvia und Richard von den anderen und machten uns auf in die Berge. Zuerst gings über die Sierra de Manchao zu den Inkaruinen Ruinas Shincal bei Belen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass die Incas so weit südlich vorgedrungen waren! Die saftig-grünen Wiesen, die Gemüsegärten und Äcker hatten wir schon längstens hinter uns gelassen und die Schotterpisten führten durch eine rotbraune Landschaft gespickt mit Stachelbüschen und Kakteen. Nur entlang einiger Bachläufe leuchtete es noch knackig-grün. Immer wieder kroch der Nebel die Hänge hoch und erschwerte uns die Sicht beim Befahren weiterer Haarnadelkurven. Felix und ich scheinen diesbezüglich vom Pech verfolgt zu sein: Fast immer befahren wir solch spannenden Strecken im Nebel.
Ab Chilecito kannte sich Felix wieder aus. Hier war er im Frühjahr 23 durchgefahren, als ich in der Schweiz war. So führte er uns über die Cuesta de Miranda zum Parque Nacional Talampaya. Dieser Park kann nur geführt besucht werden, so verbrachten wir die Nacht ausserhalb des Parks bei einem trockenen Bachbett und umzingelt von kreischenden Sittichen. Am nächsten Morgen machten wir uns früh (8:30 😉 ) auf in den Park und zur Rangerstation. Filou blieb versteckt im Wohnmobil zurück und wir bestiegen mit etwa 20 anderen Besuchern einen geländegängigen Bus, der uns zu den senkrecht aufragenden, roten Felswänden brachte. Beim ersten Halt gab es einige eindrückliche Felsmalereien zu bestaunen. Hoch oben zog ein Kondor seine Kreise und auch ein bewohntes Nest in den Felsen konnten wir ausmachen (halt da, wo der rote Felsen weisse (Sch…-) Streifen aufweist. Ein Stück weiter hielten wir beim „Botanischen Garten“, machten einen kurzen Spaziergang und erlebten den bemerkenswerten Echoeffekt. Kurze Worte prallten bis zu vier Mal von den Wänden des Canyons ab. Die Steilwände sind bis zu 200 Meter hoch und durchzogen von zylindrischen Vertiefungen, die durch Wassererosion entstanden sind. Zur Stärkung war beim Bus ein Buffet aufgebaut worden. Es gab Weine und Sekt, Wasser und Saft zu trinken, dazu kleine Leckereien wie Oliven, Käse, Rohschinken und „Quittenpäschteli“. Als alles wieder verstaut war und die Passagiere ihre Sitze eingenommen hatten, drehten die Reifen im sandigen Boden durch und der Bus grub sich selbst ein. Schön, auf dem Aussendeck sitzen zu können, und einem anderen beim Schaufeln zusehen zu können! 🙂 Nach über drei Stunden in einem sehr eindrücklichen Tal wurden wir wieder am Ausgangspunkt ausgeladen und setzten nach dem Mittagessen unsere Reise fort. Wieder auf der Ruta Nacional 40 fanden wir in Huaco einen Campingplatz. Endlich wieder mal eine Dusche! 🙂 Richard warf den Grill an, Silvia kümmerte sich um die Beilagen, ich ging mit Filou spazieren und Felix? Der genoss sein Feierabendbier, öffnete danach noch einen feinen Malbec und deckte den Tisch. Weil Chlausabend war, sogar mit einem Tischtuch.
Ich fand es ganz toll, mal zu viert zu reisen. Andere Gesprächsthemen, andere Spiele am Abend, nur jeden zweiten Tag fürs Essen zuständig zu sein, gute Gesellschaft und mehrere Meinungen zur Routenwahl. Natürlich klappt das nicht immer, aber mit Richi und Sylvia hatten wir ein Glückslos gezogen. An die Kaffee/Gipfeli-Pausen um 11:00 Uhr und das Glacé am Nachmittag gewöhnten wir uns gerne! 🙂
Inzwischen befanden wir uns in den Ausläufern der Anden. Die Flüsse führten viel Wasser und 3 Meter links und rechts der Flüsse gediehen Büsche, Gräser und Bäume, die Berghänge waren aber staubtrocken. Der türkise Stausee Dique Cuesta del Viento leuchtete uns in dieser Trockenheit entgegen und lud zu einer Mittagsrast. Für die Nacht fanden wir am Rio San Juan einen netten, von der Strasse kaum einsehbaren Platz.
Felix führte uns am nächsten Tag als erstes in ein kleines Seitental zu seltsamen Felsformationen, dem Monumento Natural Provincial Cerro Alcazar. Nur wenige 100 Meter weiter führte ein Rundkurs zum Cerro Siete Colores. Wie schnell sich hier die Felsformen und –farben ändern!
Für den nächsten Tag war wieder eine kurvige Strasse von Uspallata hinunter nach Mendoza geplant und wie sollte es auch anders sein, Nebel zog auf und nahm uns die tolle Aussicht ins Tal des Weines. Schön war die Strecke allemal und wir begegneten einer Herde Vicuñas und einem Fuchs. Je weiter wir ins Tal hinunterfuhren, desto mehr Blumen und Büsche wuchsen am Strassenrand. Das Gelb des Ginsters leuchtete uns den Weg, Löwenmäulchen in allen Farben standen neben krokusähnlichen Blumen und oranggelbem Feuermohn. Wir Frauen hätten gerne alle fotografiert, unsere Männer hatten aber nur Augen für die Strasse. So ist das halt und ich weiss jetzt, dass es nicht nur mir so geht! 🙂
Wann haben wir das letzte Mal wohl im Stau gestanden? Bei der Einfahrt nach Mendoza mussten wir uns etwas in Geduld üben. Wo kamen denn plötzlich all diese Fahrzeuge her?
Nachdem wir unsere Schmutzwäsche in der Wäscherei abgegeben hatten, mit dem Bescheid, dass sie am Montagmorgen fertig sei, suchten wir einen Parkplatz auf, auf dem man mitten in der Stadt „campieren“ kann. Auf zur Stadtbesichtigung! Der grösste Teil der kolonialen Häuser fiel mehreren Erdbeben zum Opfer, dafür nutze man bei der Neugestaltung die Möglichkeit und baute breite, baumbewachsene Strassen, viele Parkanlagen und Fussgängerzonen. So macht das Flanieren Spass. Und als wir dann noch unter freiem Himmel Kaffee und Kuchen oder einen Apérol Spritz serviert bekamen, hatte die Stadt uns von sich überzeugt. Trotzdem sind und bleiben wir Landeier und so sagen wir der Grossstadt schon bald tschüss und machen uns auf den Weg zur Finca Decero, dem Weingut von Thomas Schmidheiny südlich von Mendoza. Hier hatten wir im Restaurant nämlich eine Reservation für einen 5-Gänger mit ebenso vielen Weinen zum Degustieren. Das Essen hat uns von A bis Z gut geschmeckt, bei den Weinen war der erste der beste. Ein Malbec. Er schmeckte uns allen so gut, dass wir gleich zwei Flaschen davon für Weihnachten kauften. So war auch gleich entschieden, dass wir Weihnachten zusammen verbringen würden. Wo genau würden wir dann sehen. Felix und ich wollten nicht weiter südlich, als Bariloche oder El Bolson, ab da ginge es wieder nordwärts für uns, während Sylvia und Richard noch nach Ushuaya wollten.
Nur kurz befuhren wir die RN 40, übrigens mit 5301 Km die längste Strasse in Argentinien und zugleich eine der längsten Fernstrassen der Welt. Sie beginnt in der Provinz Jujuy an der bolivianischen Grenze und endet in Rio Gallegos kurz vor der Provinz Tierra del Fuego.
An der Stadt San Rafael waren wir nicht interessiert, hielten aber kurz zum Eis essen. Danach fuhren wir durch den Cañon de Rio Atuel. Zu Beginn reihten sich Touristenunterkünfte und Riverraftinganbieter aneinander und wir überlegten, wo wir denn da hingeraten seien. Aber über dem Stausee Valle Grande Reservoir fanden wir einen wundervoll ruhigen Übernachtungsplatz mit fantastischer Aussicht. Wir stellten den Tisch fürs Abendessen so nahe an die Abbruchkante, wie wir uns trauten! 🙂 Weiter ging es am nächsten Tag dem Rio Atuel entlang, immer wieder an Wasserkraftwerken vorbei. Mal floss viel Wasser durchs Flussbett, mal nur eine Restmenge. Durch Tunnels wurde das Wasser zu Turbinen geleitet. Die Stromleitungen wirkten ab und an etwas störend in dem engen Tal, die Fahrt hat sich aber trotzdem sehr gelohnt.
Gleichentags wollten wir auf der anderen Seite der Ruta 40 ein Andental hochfahren, zeitlich reichte es aber nicht bis ganz nach hinten. So blieben wir wieder einmal mitten im Nichts an einem munteren Bach stehen und genossen die Berge, die die Grenze zu Chile markierten. Im breiten Tal floss der Rio Atuel, hier breit und braun vom Schmelzwasser der Schneeberge. Ziel des nächsten Tages waren die Termas El Sosneado. Im iOverlander stand etwas von weggespühlter Strassen, ich hatte aber einen Instagramm-Beitrag von Reisenden gesehen, die dort hinten gewesen sind. So wagten wir die 60 km lange Fahrt trotz wolkenverhangenem Himmel. Das war eine richtig schöne Tour, vor allem, als auch das Wetter aufklarte und die Sonne zuletzt vom stahlblauen Himmel schien. Zwei Stellen der Schotterpiste waren etwas schwierig zu meistern, aber mit Untersetzung und bedachter Spurwahl kippte keins der beiden Wohnmobile um. Glück gehabt! 🙂 Und dann fiel unser Blick auch schon auf die Ruinen des Hotels. Das Hotel wurden im Jahr 1938 gebaut, um den Besuchern der Thermen eine standesgemässe Unterkunft zu bieten. Die schwefelhaltigen Thermen werden vom Vulkan Overo gespiesen, das Wasser ist aber nur noch knapp genug warm, um es längere Zeit drin auszuhalten. Aber die Luft draussen war auf 2165 M.ü.M. auch ziemlich frisch.
Was für Leute den beschwerlichen Weg hierher auf sich nahmen? In einigen Berichten habe ich gelesen, dass es sich hier Nazis in den 40er Jahren gut gehen liessen. Jahrelang nahmen aber auch die reichen Argentinier die beschwerliche Anfahrt in Kauf. Es schien zum guten Ton zu gehören, Urlaub im Hotel y Termas El Sosneado zu machen. Der Besucherstrom schien Sommer für Sommer nicht abzubrechen, bis aus ungeklärten Gründen plötzlich kaum jemand mehr herkam. Bald musste Personal entlassen werden und im Jahre 1953 wurde das Hotel ganz aufgegeben. Die Thermen wurden Jahre später wieder zurechtgemacht. Heute werden sie von Tourenanbieter aus Mendoza und San Rafael angefahren. Und von Touristen in geländegängigen Fahrzeugen.
Übrigens starten hier die Expeditionen ins Valle de Las Lagrimas (Tal der Tränen), wo im Jahr 1972 das Flugzeug mit der urugayanischen Rugbymanschaft abstürzte. Die Absturzstelle ist nur 21 Km entfernt.
Nach einem Schwefelbad (mangels Dusche rochen wir den Rest des Tages wie der Hölle entstiegen) fuhren wir die 60 rauen Kilometer zurück zur RN 40 und fanden in Malargüe einen Gemeindecampingplatz für 1 Franken pro Camper. Endlich eine warme Dusche, um den Gestank loszuwerden. Natürlich haben wir auch im Camper eine Dusche, aber wenn wir so abseits unterwegs sind, müssen wir sorgsam mit dem Wasser umgehen.
Wir folgten weiter der RN 40, die dem Flusslauf des Rio Grande folgte, einem Fluss etwa so gross wie die Limmat. Die Anden sind auch immer Vulkangebiet und so erstaunte es uns nicht, als der Fluss sich plötzlich in einen engen Lavacanyon zwängen musste. Aber der Anblick war einmalig! Auf der Brücke, welche zugleich der beste Aussichtspunkt war, unterhielt ich mich mit einer Gruppe Amerikaner. Sie erzählten, dass sie eben 14 Tage mit dem Schlauchboot auf diesem Fluss unterwegs gewesen seien und er so viel Wasser habe, wie die letzten 20 Jahre nicht mehr.
Nach einer Nacht versteckt in den Büschen mit dem Rauschen des Flusses im Ohr erreichten wir am nächsten Tag die Stadt Chos Malal (was für ein seltsamer Name), und befanden uns nun in Patagonien. Und tatsächlich, der starke, patagonische Wind blies den Staub unbefestigter Strassen durch die Gegend und in jede noch so kleine Ritze.
Wieder liessen wir die Hauptstrasse hinter uns und fuhren dem Rio Neuquen entlang, der sich einen tiefen, kurvigen Canyon in die Landschaft gegraben hat. Am Nachmittag erreichten wir den hübschen Wasserfall „Salto del Agrio“ und bald schon standen wir in den Schneeresten von Copahue und sahen uns das Thermalbad und die fauchenden und dampfenden Fumerolen rund um den Ort an. Hier war nicht an übernachten zu denken, es war viel zu kalt und Felix und ich waren immer noch heizungslos. So fuhren wir von 2000 M. ü.M. wieder hinunter nach Caviahue am gleichnamigen, türkis leuchtenden See. Wir übernachteten an der Strandpromenade. Der Ort wirkte leicht ausgestorben, handelt es sich doch um ein Skiresort und die Saison war definitiv zu Ende. Hinter dem Dorf erhebt sich der Cerro Caviahue mit ca. 7 Skiliften und dahinter thront an der Grenze zu Chile der Vulkan Copahue.
Bevor wir den Ort am nächsten Tag verliessen, machten wir einen Spaziergang unter Araukarien, den sehr dekorativen Bäumen, die Felix und ich schon von Chile her kennen. Unser Tagesziel stand nicht fest, wir fuhren einfach mal drauf los durch die schöne Landschaft, bergan und bergab. Richard und Sylvia zwar noch in Sichtweite, aber doch recht weit voraus. Als wir deinen Hügel hochfuhren, ging plötzlich nichts mehr. Es fühlte sich an, als ob der Gang rausgefallen sei. Kein lautes Geräusch hatte uns gewarnt. Felix legte schnell einen tieferen Gang ein, aber auch so liess sich Emma nicht mehr vorwärtsbewegen. Ich griff schnell zu Funkgerät, um Sylvia unsere Situation zu erklären. Aber sie waren schon hinter dem Berg verschwunden und der Kontakt konnte nicht hergestellt werden.
Felix legte den 4×4 ein und das Womo fuhr, aber nur die Vorderräder trieben uns an. Aus dem rechten Hinterreifen tropfte Öl. Wir waren ratlos. Konnten wir es wagen, im 4×4 weiterzufahren oder würden wir noch mehr kaputt machen? Gut standen wir auf einem breiten Pannenstreifen und behinderten so den Verkehr nicht. Handy? Kein Netz. Wann wohl s Wylers unser Fehlen bemerken würden? Endlich hielt ein Auto an und fragte, ob wir Hilfe bräuchten. Sie nahmen Felix mit ins nächste Dorf, nach Las Lajas. Unterwegs begegnete er Richard und Sylvia, welche inzwischen umgedreht hatten. Der nette Autofahrer hatte auch gleich einen Kontakt zu einer Werkstatt hergestellt und Felix sollte an der Tankstelle eingangs Las Lajas auf den Mechaniker warten. Der war noch in der Mittagspause… Bald schon kam Felix mit dem Automechaniker in dessen Oldtimer-Pickup angefahren. Es wurde entschieden, dass er uns abschleppen würde. Wie bitte? Diese Karre soll 4 Tonnen hinter sich herziehen können? Er meinte ja. Also wurde eine Stange montiert und der junge Mann versuchte mit uns dran loszufahren. Natürlich ging das nicht! Schon gar nicht bergauf. Also bat er uns, bis oben am Hügel den 4×4 einzulegen und ihm bergauf zu helfen. Danach konnten wir den Gang rausnehmen. Aber unser Zugfahrzeugfahrer fuhr wie eine Sau! Ich glaube, die Hälfte der Zeit war er mit dem Handy beschäftigt. Die Kurven nahm er viel zu schnell und schnitt diese auch noch, obwohl uns Fahrzeuge entgegenkamen! Fuhren wir bergab, schoben wir ihn mit unserem Gewicht vor uns her und wenn er dann wieder die Führung übernahm, ruckelte es vor und zurück. Ich sag euch, ich dachte, meine letzte Stunde habe geschlagen! So schiss hatte ich noch nie in einem Auto! War ich froh, als wir endlich vor der Werkstatt hielten!
Schnell stand fest, was das Problem war: Die Antriebswelle war gebrochen! Die Lösung des Problems war aber gar nicht schnell. Für unseren Toyota gibt es in ganz Argentinien keine Ersatzteile und der Import ist unmöglich. Danke an dieser Stelle an Beat Blaser, der den Import per DHL abklärte und unserem Garagisten Roli Mösch, der uns eine Liste mit den benötigten Ersatzteilen und deren Bestellnummer schickte. Diese Liste sandte Felix zu Ernesto Hug nach Bolivien, wo wir unser Auto vor ein paar Monaten im Service hatten. Er konnte alles bestellen, und würde die Ware noch vor Weihnachten bei sich haben. Wie gelangt man aber von Patagonien nach Bolivien? Schwierige und zeitintensive Angelegenheit. Entweder alles per Fernbus und 72 Stunden im Bus sitzen oder Bus und Flug? Von Argentinien kann man nicht direkt nach Bolivien fliegen! Die Suche zog sich hin. Derweil standen wir bei der Garage oberhalb des Dorfes an einer staubigen Kreuzung mit der Aussicht, hier allein Weihnachten zu verbringen. Richard und Sylvia verabschiedeten sich schweren Herzens und fuhren zum Lago Alumine. Die Vorstellung, dass wir die Feiertage vor ihrer Werkstatt verbringen würden, schien der Familie nicht ganz geheuer und so begann der Vater, das Hinterrad wieder zu montieren. Wir sollten im 4×4 zum Campingplatz fahren. Oder würden wir die kaputte Antriebswelle in einer LKW-Garage schweissen lassen wollen? So könnten wir ein bisschen weiterfahren und die Ersatzteile später holen. Wir überlegten nicht lange. Am Abend wurde die Antriebswelle in den nächstgrösseren Ort gebracht, 24 Stunden später war sie wieder da und am gleichen Abend montiert! So reisten wir am nächsten Morgen ab, ohne Richard und Sylvia darüber informiert zu haben. Ich schrieb eine WhatsApp, dass wir jemand getroffen hätten, der ihnen das vergessene Funkgerät nach San Martin de los Andes bringen würde. Wann wären sie da und wo wollten sie übernachten? Mit diesen Informationen fuhren wir über die geteerte RN 40 nach San Martin und Überraschten die zwei! War das ein schönes Wiedersehen. Gemeinsam fuhren wir am 24.12. nach Bariloche und fanden in der Colonia Suiza einen grossen Campingplatz. Hier feierten wir nun doch gemeinsam Weihnachten und die zwei Flaschen Decero Malbec wurden nicht vergessen.
Der Campingplatz war eigentlich ganz schön, aber unter den hohen Bäumen recht kalt. Dazu wehte oft ein starker Wind, der den Staub der unbefestigten Colonia Suiza herüberbrachte. Was die Colonia Suiza ist? Eine Ansammlung von Ferienhäusern, Restaurants und Souvenierläden, die von 10:00 bis 19:00 von Touristenmassen überfallen wurden, die im Restaurant Zurich oder bei Heidi assen, argentinische Spezialitäten unter freiem Himmel genossen und Andenken kauften, die rein gar nichts mit der Schweiz zu tun hatten. Gegründet wurde das Dorf, das 25 Km von Bariloche entfernt ist, im Jahre 1883 als Henriette Goye-Borgeat und ihr Mann Joseph Goye aus Saxon im Kanton Wallis hierher auswanderten. Ihnen folgten die Familien Mermoud, Lojda, Felley, Jackard, Fotthoff, Lojda und Neu. Heute hat das Dorf etwa 150 Einwohner.
Am 26.12. machte sich Felix auf den Weg nach Bolivien: 17 Stunden im Liegesessel-Bus nach Santiago de Chile. Von dort nach Stunden des Wartens per Flugzeug nach Lima, Peru, dann mitten in der Nacht ein weiterer Flug nach La Paz. Ein Taxi brachte ihn zur Werkstatt von Ernesto Hug, wo er die bestellten Ersatzteile in seine Reisetasche lud und sich nun den Tag um die Ohren schlagen musste, denn seine Heimreise begann erst an diesem Abend mit einem Flug nach Santa Cruz, Bolivien. Von da ging es wieder nach Stunden des Wartens weiter nach Santiago de Chile. Hier fuhr abends der Bus nach Bariloche ab und Felix konnte endlich 17 Stunden lang liegen und sich von den Strapazen erholen. An keiner einzigen Grenze wurde Felixs Gepäck kontolliert!
In der Zwischenzeit hatten sich Sylvia und Richard endgültig von mir verabschiedet, sie machten sich auf nach Ushuaya und ich blieb mit Filou auf dem kalten Campingplatz zurück. Morgens und abends spazierte ich mit Filou durch und ums Dorf (viele Wege gab es da nicht), kaufte ein und verzog mich dann wieder auf den Campingplatz. Dieser füllte sich zusehends, meistens waren es junge Argentinier, die ihr Zelt aufschlugen, aber auch ganze Familien verbrachten ihre freien Tage hier. Obwohl mir der Campingplatz zu staubig war (meine Füsse waren immer schwarz), schaute ich gerne den Campern zu, die ihr Abendessen über dem Feuer zubereiteten oder lauschte dem Geklimper der Gitarren. Wenn es bloss nicht so kalt gewesen wäre! Mindestens die Hälfte der hohen Bäume hätte man fällen müssen, damit wenigstens etwas Sonnenlicht den Boden erreichte!
Felix war am 30.12. wieder zurück. Er hatte einen Termin in einer Toyotawerkstatt in Bariloche vereinbart (iOverlander sei Dank). Zuerst dachten wir, der Termin sei am Dienstag um 9:00, aber beim nochmaligem Lesen des WhatsApps erkannten wir, dass wohl Dienstag der 9. (Januar) gemeint war! Ach herjee, hört diese Warterei niemals auf? Wir beschlossen, mit unserer geschweissten Antriebswelle noch ein wenig weiter südlich zu Fahren. Vielleicht bis El Bolson für Silvester? Ja klar, die RN 40ist ja asphaltiert. Hier verbrachten wir also Silvester. Als wir um 17.00 einen Apéro im Ort nehmen wollten, gingen eben alle Restaurants zu. Wir kauften im Laden je ein Bier und setzten uns in den Park. Vielleicht würde alles ja nach 20:00 wieder aufgehen? So spazierten wir nach acht wieder ins Zentrum und fanden genau EIN Restaurant, das offen war! Als wir nach zehn Uhr nach „Hause“ spazierten, war in den Gassen nichts los. Tote Hose! An 31.12. waren die Strassen leergefegt. So spielten wir im Womo bis Mitternacht ein paar Spiele. Um zwölf heulte kurz eine Sirene auf, etwa fünf Raketen wurden in den Himmel gejagt und fertig wars! Silvester in El Bolson. 🙂
Am nächsten Tag: Wie wäre es noch mit einem Tourchen auf der unbefestigten RN 71 durch den Parque Nacional Los Alerces? Hier in diesem bergigen Seengebiet wachsen bis zu 4000 Jahre alte Alercen, eigentlich ein Zypressengewächs, das die ersten Spanier fälschlicherweise für Lärchen (in spanisch Alerces) hielten. Es war eine wunderbare Fahrt durch den wunderschönen Park. Zwar waren auch viele Argentinier unterwegs, die bezogen aber hauptsächlich an den Stränden der Seen Stellung und genossen die Sonne. Wir waren mit Filou etwas eingeschränkt, gilt doch eigentlich auch hier ein Hundeverbot. So erübrigte sich die Frage nach dem Übernachten auf einem der Campingplätze im Park. Wir fuhren am Abend nach Trevelin. Am nächsten Tag brachten wir unsere Schmutzwäsche in die Wäscherei und verzogen uns an das Ufer eines Flusses zurück. Am Nachmittag war der Ort gut besucht, abends und in der Nacht standen wir aber ganz alleine da. Immer noch hatten wir fünf Tage Zeit, bis wir in der Werkstatt in Bariloche erwartet wurden. So entschlossen wir uns, noch weiter südlich bis zum Lago Vintter zu fahren. Richard und Sylvia hatten uns so schöne Bilder von dort geschickt… Als wir nach vielen Kilometern übelstem Wellblech wieder Asphalt unter den Rädern hatten, nahm Felix den 4×4 raus und dann erklang ein metallisches „Plonk“ vom rechten Hinterrad her. Wir wussten gleich, was passiert war! Die geschweisste Antriebswelle war wieder gebrochen. Der kürzeste Weg zur geteerten RN 40 und zurück nach Bariloche führte über die eben befahrene Ripio-Piste. Es nützte nichts, wir mussten sie wieder nehmen, ohne dem Lago Vintter auch nur nahe gekommen zu sein. Im 4×4 fuhren wir zurück nach El Bolson, verbrachten dort einige Tage und fuhren dann am Montag, 8.1. nach Bariloche zurück.
Seither stehen wir nun schon eine Woche vor der Werkstatt auf einem Hof. Wir haben einen Schlüssel fürs Eingangstor und einen für die Garage erhalten, sodass wir auch abends und am Wochenende aufs WC oder in die Stadt laufen können. Der See ist nur ein paar 100 Meter entfernt und in 20 Minuten sind wir im Zentrum, wo wir jeweils zum Mittagessen hinlaufen. Man muss der Warterei ja Struktur geben! Was so lange braucht? Als die Antriebswelle das erste Mal brach, hat sie die letzten 5 cm der Achse verbogen. Würde man die neuen Ersatzteile so einbauen, würde in Kürze die Antriebswelle wieder brechen. Also wurde die ganze hintere Achse samt Differential abmontiert und einem Dreher übergeben. Der konnte sich erst am Freitag drum kümmern, dann folgte das Wochenende und seit Montagnachmittag ist die Achse wieder da. Vielleicht wird sie heute eingebaut? Oder morgen? Wer weiss das schon? Wir üben uns in Geduld, obwohl das definitiv nicht meine Stärke ist!
Was unsere weiteren Pläne sind? Für uns geht es nun wieder Nordwärts. Wir halten euch auf dem Laufenden! 🙂